Raketenpionier Rudolf Nebel - Studium und Militärzeit
Am 1. Oktober 1912 trat Rudolf seinen Dienst als "Einjähriger" (Freiwilligen Jahr) beim Königlich Bayerischen Telegraphenbataillon in München an. Er wäre gerne zur Bayerischen "Luftschifferabteilung" gegangen, aber die nahmen keine "Einjährigen".
April 1913 Nebel wird Gefreiter, am 1. Juli 1913 wird er zum Unteroffizier befördert und am 30. September als Offiziersanwärter entlassen.
Da Ihm seine Militärzeit angerechnet wird, beginnt er im Oktober 1913 sein Maschinenbaustudium an der TH München mit dem dritten Semester.
Anfang August 1914 am dritten Mobilmachungstag meldet sich Nebel in München freiwillig. Er kommt zunächst an die Front nach Lothringen.
Im Mai 1915 überlebt Nebel bei Arras knapp einen der ersten Gasangriffe und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet und zum Leutnant der Reserve befördert.
Ende 1915 kommt Nebel auf einem Feldflugplatz bei Arras in Kontakt mit dem Kommandeur einer Feldfliegerabteilung und zeigt ihm seinen Flugschein mit der Bitte, sich für Ihn zu verwenden. Nach Überwindung einiger Schwierigkeiten, weil der Stab des I. Bayerischen Reservekorps, dem Nebel zugeteilt war, den Vorgang nicht bearbeitet, kam Nebel endlich am 27. Januar 1916 zur Flieger-Ersatzabteilung nach Schleißheim beim München (wo heute die Flugwerft des Deutschen Museums seine Heimat gefunden hat).
Diese Ersatzabteilung, bei der Nebel für den Fronteinsatz vorbereitet wurde verfügte über Maschinen vom Typ LVG und Albatroß ( hier). Nach einigen Zusatzprüfungen und einem Schnell-Kursus wurde ihm die Frontreife ausgesprochen. Nebel wurde auf den Armee-Flugplatz Straßburg versetzt.
August 1916, nach zahlreichen Überlandflügen und einigen Fronteinsätzen bekommt Nebel sein Militärflugzeugführer-Abzeichen. Die Zeit zwischen August und November 1916 ist nicht genauer dokumentiert, vermutlich auch, weil erst dann eine Spezialisierung unter den Fliegern stattfand.
Im November 1916 meldet sich Nebel freiwillig zu Jagdstaffel 5, die vom Oberleutnant Berr befehligt wird. Als erste Maschine flog Nebel dort eine Halbstadt ( hier) die mit zwei Maschinengewehren bewaffnet ist.
Dezember 1916 Nebel wird abgeschossen und ist für 6 Monat im Lazarett.
Wieder an die Front zurückgekehrt, experimentierte Nebel mit Pulverraketen und schoß bei einem Einsatz nach eigenen Angaben zwei Feinde ab.
Von Thorsten Pietsch (Frontflieger) haben wir folgende Infos zur Zeit Rudolf Nebel´s als "Frontflieger" erhalten:
Rudolf Nebel flog in folgenden Einheiten: Jagdstaffel 5 (Nov. 1916 - Juli 1917), Kampfeinsitzerstaffel* 1 b (Juli 1917 - Mai 1918) Kampfeinsitzerstaffel 1 a (Mai 1918 bis Nov. 1918) *= Kest - einen Heimatschutz-Einheit! Er flog den Albatros D III 2231/16, erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse, war Führer der Kest 1 b, dann der 1 a. Er flog den Fokker D VII 666/18 Zwei offiziell anerkannte Luftsiege errang er: am 26. August 1917 über einen FE 2 b bei Joncourt am 07. Sept. 1918 über einen DH 4 bei Niederbronn/ Elsass |
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