DVB-T mit selbstgebauter Antenne

Für meine Diplomarbeit hat es mich an den nördlichen Rand des Ruhrgebiets "verschlagen".

Um nun nicht nur TV sehen zu können, sondern auch Sendungen aufzuzeichnen, habe ich mich über Alternativen zu Kabelnetz und Satellit informiert.
So bin ich dann auf die Empfangsmöglichkeit via DVB-T gekommen. Am Rande eines Ballungszentrums, so mein Gedanke, sollte es ja noch mit Hilfe einer Zimmerantenne möglich sein, die gängigsten TV-Sender zu empfangen.

Also bin ich in einen Saturn Markt gegangen und habe mir dort einen USB DVB-T-Empfänger gekauft.
Besonders angetan hatte es mir der USB-Stick CINERGY T USB XE (MK II) von Terratec, der mit 29,95 € auch noch recht günstig ist.



In der Packung enthalten ist neben dem USB-Stick euch eine kleine Stabantenne mit Magnetfuß und ca. 1,5m Kabel. Zudem ist in der Packung auch eine CD mit einem umfangreichen Softwarepaket.
Neben der Viewer-Software Terratec Home Cinema ist noch ein Channel-Editor, tvtv, eine elektronische TV-Zeitung, und ein einfaches Schnittprogramm namens Cut! enthalten.
Der Hauptgrund warum ich mich für den Terratec Stick entschieden habe, ist die Tatsache, dass er als einer der wenigen USB-Sticks für DVB-T einen "normalen" Antennenanschluss besitzt.


Dadurch ist es ohne weiteres möglich, auch andere Antennen als die mitgelieferte zu benutzen. Alle anderen USB-Sticks die ich mir angesehen habe, hätten extra einen Adapter benötigt, der nur schwer zu bekommen ist und wieder Leistungsverlust bedeutet.
Leider stellte sich schnell heraus, dass ich mit der kleinen Stabantenne in meiner Wohnung keinen oder keinen vernünftigen Empfang erreichen konnte.
Ich klickte mich etwas durch's WWW und wurde auf einigen Seiten fündig.
Als erstes fand ich eine sehr gute Seite mit vielen sehr nützlichen Kommentaren. Zwar sind die Werte in dem Bauplan für meinen Standort nicht zu gebrauchen, aber sie zeigt sehr gut wie simpel und schnell sich diese Antenne realisieren lässt.
Eine weitere Seite die zum VDR.Wiki gehört, beschreibt genau, wie die Antenne zu bauen ist. Dort finden sich auch einige Formeln die zur Berechnung der Strahlerlänge etc. nützlich sein können. Dort wird für die Region des Ruhrgebiets eine Beispielantenne ausgelegt, die aber auch in vielen anderen Regionen funktionieren dürfte.
So bin ich dann Tags darauf wieder in den Saturn Markt gegangen und habe mir für 2,99€ ein 3m Antennenkabel (eines von der eher preiswerten Sorte) gekauft und die Antenne nachgebaut.
Nach einer etwas langwierigeren Standortbestimmung für die Antenne hab' ich sie dann letzten Endes auf die Glasscheibe meines Küchenfenster geklebt.
Dort ist relativ weit der Blick in Richtung des nächsten Senders frei von störenden Hindernissen wie Bäumen, Dacherkern mit Kupferbeschlag, oder massiven Gebäuden.
Nach dem ich den Laptop angeschlossen hatte und die Informationsseite für den aktuellen Sender aufrief, war ich erstaunt. Nahezu 100% Empfangsqualität und Signalqualität.
Zusätzlich hab' ich mir noch ein 10m Verlängerungskabel gekauft, so dass ich auch in meinem Wohnzimmer Fernsehen kann bzw. an meinem Schreibtisch die Sendungen aufzeichnen kann die ich möchte.
Ein kurze Liste mit den verfügbaren Sendern ist auf der Homepage des DVB-T Portals von TechniSat zu finden. Eine Karte mit der Empfangsverfügbarkeit hier.

Die Software Terratec Home Cinema ist eine ausgereifte und wohl durchdachte Mediasuite. Neben den unterschiedlichen Ansichten bietet die Software einige sehr schön gemachte OSD-Menüs.
Einen kurzen Einblick in die Software hier in der Galerie.
Eine der tollsten Funktionen ist es, automatische Timer via EPG oder manuell zu erstellen. Diese automatischen Timer können einen Rechner, der im Standby steht, "aufwecken" und eine bestimmte Sendung aufzeichnen bzw. Timer ausführen. Es ist schon toll, wenn man mal länger arbeiten muss, aber weiß, dass die Lieblingsserie sicher aufgezeichnet wird.
Diese Aufzeichnungen können dann auch gleich im integrierten Videoplayer abgespielt, oder auch geschnitten und auf DVD gebrannt werden.

Fazit:
DVB-T ist die wohl günstigste Möglichkeit, digital TV-Programme zu empfangen und auch aufzuzeichnen. Insbesondere die umfangreiche Ausstattung und die gut durchdachte Hardware des Terratec-Pakets machen es so attraktiv.
Am besten aber hat mir der Bau der Antenne gefallen. Mit derart einfachen Mitteln eine so leistungsfähige Antenne bauen zu können ist schon beeindruckend.
Konkret gerechnet kann man sagen:
29,99€ für die Hard- und Software von Terratec
2,99€ für Antennenkabel
Summa summarum, erhält man für nicht mal 35€ einen digitalen Videorecorder mit Stromsparfunktion und Schnittsoftware.
Da soll mal einer sagen, dass es nichts preiswertes mehr gibt.

So und nun ran an den Speck und nachmachen :-)

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